NULL

Der Eintrag "offcanvas-col1" existiert leider nicht.

Der Eintrag "offcanvas-col2" existiert leider nicht.

Der Eintrag "offcanvas-col3" existiert leider nicht.

Der Eintrag "offcanvas-col4" existiert leider nicht.

Internationale Trendexpertin Alina Schartner auf der MZE-Jahrestagung 2024

Die MZE-Jahrestagung in Mondsee ist bekannt für ein hochkarätiges Vortragsprogramm. Umso mehr freuen wir uns, die internationale Trendexpertin Alina Schartner in Mondsee zu begrüßen. Sie wird in ihrer Keynote über „Relevante Trends – zum relevant Bleiben“ sprechen und die Zusammenhängen zwischen Marktrelevanz und Trends im Fachhandel aufzeigen.

Das erwartet Sie beim Vortrag von Alina Schartner auf der Jahrestagung

Wir haben uns mit Alina Schartner zu ihrem Vortrag in Mondsee unterhalten, um Ihnen einen Vorgeschmack zu geben:

Bei der MZE-Jahrestagung 2024 in Mondsee werden Sie als Speaker einen Impulsvortrag halten. Wollen Sie uns die Kernthemen kurz beschreiben?

Alina Schartner: „Ich gebe im Vortrag Impulse zu globalen Interior- und Farbdesign-Trends, die jetzt besonders wichtig sind oder in näherer Zukunft wichtiger werden. Auch einen Ausblick, was uns die nächsten Jahre vermehrt beschäftigen wird. Ich zeige konkrete Beispiele welche Formen, Stile, Farben, Materialien und Oberflächen an Bedeutung gewinnen. Außerdem gebe ich Tipps für zeitgemäßes Servicedesign und den Umgang mit Kunden.“

Ihr Impulsvortrag ist betitelt mit ‚RELEVANTE TRENDS – zum relevant Bleiben ‘ – Wie stark ist der Zusammenhang zwischen Trends und Marktrelevanz aus Ihrer Sicht?

Alina Schartner: „Trends und Marktrelevanz sind untrennbar miteinander verbunden. Zuerst ist es jedoch wichtig zu verstehen, was Trends eigentlich sind. Viele Menschen verwenden den Begriff falsch und verwechseln Trends mit dem, was man im Englischen mit trendy oder trending bezeichnet. Kein Unternehmen sollte jeden Trend mitmachen. Trends zu ignorieren wäre jedoch fatal. Trends sind im wesentlichen größere Tendenzen, die viele Menschen über längere Zeiträume betreffen. Die meisten größeren Trends führen auch zu Gegentrends. Auch Menschen, die sagen, dass sie sich nicht für Trends interessieren, sind in verschiedenen Bereichen ihres Lebens mal näher und mal ferner zu gewissen Trends. Ein Beispiel wäre, dass sich jemand bewusst für zeitloses Möbeldesign bei seiner Einrichtung entscheidet, aber hoch innovative Reinigungs- und Pflegemittel verwendet. Auch die Entscheidung ‚Anti-Trend‘ zu sein ist derzeit eine große Strömung und ein weltweit beobachtbarer Trend. Der Fachhandel sollte sich auf langfristige Tendenzen konzentrieren, da ‚Fast Furniture‘ für sie ausfällt.“

Gibt es Interior-Trends, die ganz besonders den Fachhandel betreffen bzw. diesem in die Hände spielen?

Alina Schartner: „Derzeit gibt es viele Trends, die dem Fachhandel in die Hände spielen. Zum Beispiel der Trend zu umweltschonenden, lokal gefertigten Produkten. Auch Premiumisation und Customisation sind wichtige Themen. Viele Menschen sehnen sich nach nachhaltigeren, hochwertigen, langlebigen Produkten. Bei Flächenanbietern geht es dagegen häufig vorrangig um den Preis, aber auch hier werden die Kunden immer anspruchsvoller. Greenwashing wird immer negativer gesehen. Der Fachhandel kann und muss entsprechend mit Qualität und Service punkten. Vor allem der Aftersales-Bereich bietet enormes Potenzial, das zu wenig genutzt wird. Mit z. B. Wartungen, Reparaturen, Anpassungen oder Umbauten nach einer gewissen Zeit können Fachhändler bei Kunden massiv punkten. Der Service sollte nach dem Kauf nicht aufhören.“

Welche Parameter ziehen Sie heran, um relevante Trends zu orten?

Alina Schartner: „Die wichtigsten Parameter sind Region und Zielgruppe. Dabei ist es wichtig, sich vom demographischen Modell zu lösen. Mindsets sind heute wesentlich einflussreicher (Einstellungen, Werte, Ziele, Ambitionen). Eine 65-Jährige kann mit einer 25-Jährigen mehr gemeinsam haben als jemand anderer in ihrer Einkommensgruppe und ähnlichem Alter. Es gilt also weniger in Stereotypen zu denken und die Einstellungen und Ziele von Menschen zu berücksichtigen.“

Unterscheidet sich der österreichische Markt von anderen europäischen Ländern mit Blick auf bevorzugte Designs?

Alina Schartner: „Ja, der österreichische Markt ist im europäischen Vergleich recht konservativ und vorsichtig. Minimalistischere, rustikal alpine oder Industrial Styles sind in Österreich immer noch beliebter als in vielen anderen Regionen Europas, die sich hier schon weiter differenziert haben oder diese neuer interpretieren und inszenieren. Hier findet jedoch gerade ein großer Wandel statt, den der Fachhandel leider zu oft ignoriert. Häufig sind es nicht nur die Vorlieben der Menschen, die in Österreich leben, sondern es liegt daran, was angeboten wird. Man zieht unterschiedliches Klientel an, je nachdem, was wie angeboten wird. Viele jüngere Menschen oder auch ältere Designaffine fühlen sich vom Angebot des durchschnittlichen Fachhandels in Österreich nicht angesprochen. Sie kaufen deshalb lieber online oder bei Reisen im Ausland, wo mehr - teilweise sogar für weniger Geld - geboten wird.

Auffällig ist auch die Angst vor Farbe, die generell für den deutschsprachigen Raum typisch ist. Wenn sich dann jemand an Farbe oder Muster wagt, wird häufig übertrieben - was dann erst recht wieder zu bestätigen scheint, dass man Farbe lieber sein lässt. Dabei mangelt oft einfach am Feingefühl. Hier ist der Fachhandel in der Verantwortung. Er muss für Kunden mit gutem Beispiel vorangehen und sie beraten können. Eine Küche sollte nicht nur weiß, grau, schwarz, oder aber hochfarbig, wie knallrot oder limettengrün gedacht werden können. Das bietet auch der Flächenhandel. Der größte Trend im globalen Farbdesign ist mehr Farbe, aber nuanciert z. B. in natürlichen Grüntönen, erdigem Rosébeige oder einem eleganten Blau. Harmonische mittlere und dunklere Töne sind im Kommen.

Mit wenigen Ausnahmen fehlt auch der Sinn für passende Dekoration. Das ist ein wesentlicher Punkt. Häufig sind es die verwendeten Accessoires, die die Atmosphäre entwerten. Es gibt meist kein stimmiges Gesamtkonzept in der Ausstellung. Wer Designermöbel oder maßgefertigte Produkte verkauft, sollte entsprechende Qualität auch bei den Dekoartikeln bedenken. Mein Tipp: ‚Less, but better.‘ Ein typisches Beispiel, das man häufig sieht: Osterdeko, die seit Jahren verwendet wird oder in der Wertigkeit deutlich unter den Möbeln ist. Braucht es überhaupt Osterdeko? Kann es nicht frühlingshaft sein, um auch Menschen zu inkludieren, die Ostern nicht feiern? Braucht es Weihnachtsschmuck oder kann es allgemein winterlich oder festlich sein? Oder überhaupt nicht saisonal, sondern einfach eine besondere Vase, Schale, Decke, etc. die das ganze Jahr über Freude machen würden?

Auch das Servicedesign sollte im Gesamtauftritt bedacht werden. Welcher Kaffee wird im Schauraum serviert? Gibt es Optionen für Menschen, die keinen Kaffee trinken? Feine Tees und Säfte aus der Region? Auch pflanzliche Milch, nicht nur Kuhmilch. Es macht auch einen spürbaren Unterschied, wenn das Service/Glas/Löffel etc. wertig und besonders wirkt. Vielleicht gibt es dazu auch eine wirklich tolle Praline vom Konditor in der Nähe statt eine vom Supermarkt… - all das sind Faktoren, die ein positives Beratungserlebnis im Fachhandel prägen.

Zusammengefasst kann man sagen, im österreichischen Fachhandel wird leider zu häufig zu wenig ganzheitlich gedacht. Das muss sich ändern, sonst kaufen die Menschen anderswo.“

Wie stark sollten sich Einrichter an Trendthemen orientieren?

Alina Schartner: „Wer relevant bleiben will, muss Trendthemen in der Tiefe verstehen, um sich positionieren zu können. Die Bereitschaft sich regelmäßig weiterzubilden ist essentiell. Kunden erwarten vom Fachhändler, dass er zeitgemäß und gleichzeitig persönlich berät. Was 2018 state of the art war, ist es 2024 nicht mehr. Bedenken Sie, wie sehr sich die Welt geändert hat in der Zeit. Fachhändler sollten außerdem im Blick haben, dass jeder Mensch gesehen werden will in dem, was er braucht und sich wünscht. Jeder Einrichter hat die Aufgabe seine Zielgruppe zu verstehen. Nicht nur das was gesagt wird, sondern auch das, was nicht ausgesprochen wird. Wenn Menschen wo anders kaufen, gar nicht ins Geschäft kommen, dann ist das eine leise, aber dringende Aussage, die gehört werden will.“

Besuchen Sie den Vortrag von Alina Schartner auf der MZE-Jahrestagung 2024

  • Alina Schartner: „Relevante Trends zum relevant Bleiben – Global Interior & Colour Design now, next and beyond.”
  • Donnerstag, 23. Mai – 9:30 Uhr
  • MZE-Jahrestagung 2024 in Mondsee

Zurück

Copyright 2024 Seaside Media. All Rights Reserved.
Es werden notwendige Cookies, Google Fonts, Google Maps, OpenStreetMap, Youtube und Google Analytics geladen. Details finden Sie in unserer Datenschutzerklärung und unserem Impressum.